„Digitales Instandhaltungsmanagement kommunaler Gebäude“ – so lautete der Titel des Workshops, den 2022 die Kommunalakademie des Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz e.V. in Boppard ausgerichtet hat. Hagen Suchardt, Dipl. BW (FH), Prokurist bei DILLIG architekten gab im Workshop einen Einblick, wie Sanierungskosten von Liegenschaften einfach, schnell und intuitiv erfasst werden können.
60 % höhere Erfassungsgeschwindigkeit
Die Sanierungsbedarfsermittlung zeigt den Sanierungsumfang von kommunalen Gebäuden. Dazu nimmt DILLIG architekten vor Ort die Gebäude- und Raummaße auf, erstellt Fotos und weist den einzelnen Gewerken Sanierungskategorien zu. Unterstützt durch Fachsoftware mit Sanierungspreisdatenbank erfolgt die Sanierungsanalyse und Kostenkalkulation. Dabei erreicht DILLIG architekten eine Erfassungsgeschwindigkeit, die mehr als 60 % höher ist als die herkömmlichen Methoden. Daher ist der Kostenaufwand für Kunden überschaubar. Der Gebäudezustandsbericht enthält die gewerkeweisen Sanierungskosten und erläuternde Beschreibungen, Fotos und Grafiken. Auf einen Blick ist so ersichtlich, welche Sanierungen wann und mit welchen Kosten einzuplanen sind. Für die Kommunen ist es so möglich einen Sanierungsfahrplan für die kommenden Jahre zu erstellen und das Risiko von unvorhergesehenen Sanierungsbudgets in den Haushalten zu minimieren. Eine Bewertung der TGA-Gewerke und die energetische Betrachtung des Gebäudes gehören ebenfalls dazu. Energetisch sanierte Gebäude tragen wesentlich zur Einsparung der laufenden Gebäudebetriebskosten und zur Erreichung der Klimaziele bei (im Durchschnitt bis zu 50 % Effizienzeinsparung). Die Daten werden gem. DIN 276 bereitgestellt, in einer Datenbank gespeichert und können für Ausschreibungen (Leistungsverzeichnisse) in Papierform oder als Datei für automatisierte Weiterverwendungen übergeben werden. Neben dem Setzen der Sanierungsprioritäten der kommenden Jahre können gebäudeübergreifend gleiche, sanierungsbedürftige Gewerke festgestellt werden, deren gemeinsame Ausschreibung zu erheblichen Kosten- und Zeiteinsparungen führen. DILLIG architekten hat bereits rund 120 Gebäude für verschiedene Kommunen bewertet. Unter anderem für die Bundestadt Bonn und die Stadt Hockenheim. Die App ermöglicht die Schaffung einer zentralen Datenbasis aller kommunalen Gebäude, in der sämtliche Instandhaltungs- und Sanierungskosten jedes einzelnen Gebäudes hinterlegt sind.
Direkter Wissensaustauch macht Angebot anfassbar
Der Veranstaltungsort, die Stadthalle von Boppard, wurde als Versuchsobjekt erfasst und bewertet. „Der direkte Wissensaustausch und der praktische Aspekt des Workshops waren ein voller Erfolg und machen unser Angebot anfassbar“, sagt Hagen Suchardt. Nach dem praktischen Teil folgte eine offene Feedback-Runde, in der sich die kommunalen Praktiker, die in den Bereichen Gebäudemanagement und Gebäudeunterhaltung tätig sind, mit den Referenten austauschen konnten. Fragen zur Digitalisierung von Gebäudeplänen, dem Vorbereitungsaufwand für die Kommunen, möglichen Schnittstellen der Software und der Kosten für die Dienstleistung waren einige der Themen, die in der Runde aufkamen.